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Dr. Natalie Fleissner
Dr. med. Natalie Fleissner studierte Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zu ihren Behandlungsschwerpunkten gehört die Bildgebende Diagnostik. Besonders große Expertise hat sie zudem bei der Kontrolle und Nachsorge von Schrittmachersystemen wie dem Implantierbaren Defibrillator (ICD) und hochkomplexen Dreikammerschrittmachern. Zum Profil.

Sport nach Herzmuskelentzündung: Wann wieder trainieren?

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Viel Ruhe, kein Sport und keine körperliche Belastung. Das empfehlen Kardiologen, wenn Sie gerade eine Herzmuskelentzündung auskurieren müssen. Aber wann kann ich wieder sicher mit Sport anfangen? Wir klären auf.

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Gefährlich: Sport nach Herzmuskelentzündung

Gerade wenn wir einen Infekt auskurieren müssen, sollten wir unserem Körper die nötige Zeit und Ruhe zur Erholung geben. Virale Infekte sind in 50 % der Fälle Ursache für eine Herzmuskelentzündung – medizinisch: Myokarditis. Das klinische Bild einer Myokarditis zeigt ein breites Spektrum von asymptomatischen Verläufen bis hin zu schwersten Krankheitsbildern mit Herzschwäche, lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und sogar Todesfolge. Fangen wir zum Beispiel nach einem Atemwegs- oder Magen-Darminfekt zu früh mit Sport an, dann kommt unser Immunsystem schnell an seine Grenzen. Viren haben dann ein leichtes Spiel und können sich schneller ausbreiten. In der Folge kann es zu einer Entzündungsreaktion des Herzens mit einem größeren Gewebeschaden kommen.

Jeder vierte plötzliche Herztod ist bei Sportlern auf eine Myokarditis zurückzuführen. Nicht zuletzt deshalb gilt bei akuter Herzmuskelentzündung strengstes Sportverbot – auch für Freizeitsportler.

Wie lange kein Sport nach Myokarditis?

Ob Sie Profi-oder Freizeitsportler sind: Bei vermuteter oder nachgewiesener Myokarditis sollte von Beschwerdebeginn für mindestens 3-6 Monate von einem Training abgesehen werden. Auf Wettkampfbelastungen sollten Sie auf jeden Fall 6 Monate verzichten. Sportmediziner berufen sich hierzu auf die Analyse der Daten des deutschen Myokarditis-Registers. Diese Empfehlung gilt grundsätzlich, unabhängig von Alter, Geschlecht, der klinischen Ausprägung der Myokarditis und einer medikamentösen Therapie.

Training nach Herzmuskelentzündung

Wenn Sie an einer Myokarditis erkrankt sind, gehören Sie auf jeden Fall in eine ärztliche und kardiologische Betreuung. Vor der Rückkehr zum Training und Wettkampf sollte eine kardiologische Untersuchung abklären, ob Sie wieder sporttauglich sind. Folgende Kriterien müssen hierbei erfüllt sein:

  • Liegen keine Beschwerden wie Luftnot, Brustschmerzen, Herzstolpern oder Herzrasen mehr vor?
  • Zeigt das Herzultraschall (Echokardiographie) eine normale Pumpfunktion und das Fehlen von Wandbewegungsstörungen?
  • Zeigt das Ruhe-EKG einen Normalbefund? Kleinere Anomalien der Repolarisation können toleriert werden.
  • Gibt es im 24 -Stunden-EKG und Belastungs-EKG keine Hinweise auf Rhythmusprobleme?
  • Sind die Blutwerte für Herzmuskelentzündung und -schwäche unauffällig?

Nur wenn alle Punkte erfüllt sind, können wir grünes Licht geben und entscheiden, ob Sie wieder mit Sport beginnen dürfen.

Fazit

Wenn Sie an einer Myokarditis erkrankt sind, sollten Sie nicht zu früh mit Sport oder einem Training wieder anfangen! Eine Trainingspause wird für 3 – 6 Monate nach einer überstandenen Myokarditis generell empfohlen. Auf Wettkampfbelastungen sollten Sie besser 6 Monate verzichten. Ein „return to sport“ darf erst nach einer umfangreichen kardiologischen Untersuchung erfolgen.

Literatur

Maron BJ, et al.: Eligibility and disqualification recommendations for competitive athletes with cardiovascular abnormalities: Task Force 3: hypertrophic cardiomyopathy, arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy and other cardiomyopathies, and myocarditis: a scientific statement from the American Heart Association and American College of Cardiology. J Am Coll Cardiol 2015; 66: 2362:71 

Bohm P, et al: Data from a nationwide registry on sports-related sudden cardiac deaths in Germany. Eur J Prev Cardiol 2016; 23: 649:56

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